Auf den Spuren von Gudaris und Schmugglern
durchs Baskenland
Partizan Travel bietet eine ganz besondere Reise für politisch-historisch Interessierte durchs Baskenland an: Sie folgt den Spuren der Gudaris – so nannten sich die antifaschistischen baskischen Milizionäre im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) – und jenen BaskInnen, die Verfolgte aus dem deutsch besetzten Europa während des Zweiten Weltkriegs über die spanisch-französische Grenze in Sicherheit brachten. Die Reise orientiert sich an der Devise des Reiseleiters: „Jeder Historiker muss seinen Untersuchungsgegenstand zu Fuß durchschritten haben.“
Auf der Route treffen wir Menschen, die jene Vergangenheit für die Gegenwart bewahren, sowie andere, die vor nicht zu langer Zeit selbst aus politischen Gründen flüchten mussten.
Nach unseren Touren durch Städte, auf Schmuggler- und Fluchtrouten laben wir uns am baskischen Essen und Wein, um die Energiereserven neu aufzufüllen. Ein Highlight wird der Besuch einer Sagardotegia, einer baskischen Apfelweinkellerei, sein.
Das Baskenland ist eine Gegend, in der die Berge ins Meer fallen. Steigungen und Neigungen charakterisieren die grüne Landschaft. Die Farbe verdankt Euskal Herria dem Regen, der nicht so ganz dem zentraleuropäischen „Spanienbild“ entspricht.
Übersicht
Baskenland
8 Tage
Termine 2025
12.-19. März 2025
Siehe auch:
Reise vom 23. – 30. April:
Gernika (Guernica) 1937 – heute
Im kleinen Kreis
5 – 8 Teilnehmer:innen
1490,- €
pro Person im DZ
Reise
mit Besichtigungen, Gesprächen und längeren Wanderungen (bis zu 10 km, Fitness und Trittsicherheit auf unebenem Gelände nötig), Kneipen- und Restaurantbesuche
Übernachtung in drei verschiedenen Hotels oder Pensionen: 3 Nächte in Bilbo, 2 Nächte in der Umgebung von Donostia – San Sebastián, 2 Nächte in einem Vorort von Iruñea (Pamplona).
Im Preis enthalten
Deutschsprachiger Reise(beg)leiter
Wir holen Sie am Flughafen ab und bringen Sie auch wieder hin
Transporte im Reiseland während der Reise
7 Nächte in Hotel oder Pension, DZ mit Bad
7 Mal Frühstück
2 gemeinsame Abendessen, eines davon in einer Sagardotegia, einer Apfelweinkelterei
Alle Eintrittsgebühren, Kosten für Führungen
Buch, Dr. Ingo Niebel: Das Baskenland – Geschichte und Gegenwart eines politischen Konflikts
Nicht enthalten
Einzelzimmer: + 250,- €
Flug (ca. 200-350,- €): wir buchen gerne für Sie
Buchen Sie per E-Mail oder rufen Sie uns an:
Reiseleiter
Die Reise(beg)leitung liegt bei Dr. Ingo Niebel. Der Historiker und Journalist ist ein profunder Kenner des Baskenlands.
Sein Buch „Das Baskenland – Geschichte und Gegenwart eines politischen Konflikts“ ist 2014 in zweiter Auflage erschienen und bietet einen guten Einstieg in die Thematik. Ein Exemplar des Buches ist im Reisepreis enthalten und wird Ihnen vor Reisebeginn zur Verfügung gestellt.
Reisebeschreibung
Wir schicken Ihnen auch gerne einen Prospekt per Post oder ein PDF per E-Mail.
Speziell: Ende Februar wird der baskische Apfelwein Sagordo frisch gekeltert. Wir besuchen eine Sagardotegia.
1.- 3. Tag: Bilbo (Bilbao) und Umgebung
Ongi etorri Euskal Herriara! Herzlich Willkommen im Baskenland!
Unser Reiseleiter holt uns am Flughafen von Bilbo (Bilbao) ab und bringt uns zur Unterkunft. Sie liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt, der „Alde Zaharra“ (Casco Viejo), entfernt. Anschließend erkunden wir die nähere Umgebung. Wir lernen unsere Mitreisenden kennen. Unser Reiseleiter gibt uns eine kleine Übersicht zum Baskenland und zum Programm.
Während des Bürgerkriegs sollte eine aufwändig angelegte Verteidigungsanlage Bilbo vor den heranrückenden Faschisten des Putschistengenerals Francisco Franco schützen. Wir steigen ins das Thema ein, indem wir das Festungsmuseum besuchen und einen Teil des „Eisernen Gürtels“ begehen. Im Anschluss fahren wir an die Küste zur Hafeneinfahrt in das strategisch wichtige Bilbo.
Einen weiteren Tag widmen wir dem Besuch von Gernika und Umgebung. Die Stadt beherbergt mit der heiligen Eiche das baskische Nationalheiligtum des Baskenlandes. Der Baum symbolisiert auch heute noch die jahrhundertealte baskische Selbstregierung. Inmitten des Bürgerkrieg 1936 legte hier der erste Präsident des Baskenlandes seinen Amtseid ab. Auf einem Stadtrundgang „ergehen“ wir die Bombardierung, mit der die deutsche Legion Condor Gernika am 26. April 1937 in Schutt und Asche legte. Der Maler Pablo Picasso verewigte den Zerstörungsakt mit seinem Monumentalgemälde „Guernica“.
Nach einem Mittagessen und einen Abstecher an die Küste sprechen wir mit politisch aktiven Menschen in Gernika über Vergangenheit und Gegenwart.
4.-5. Tag: Usurbil
Am vierten Tag heißt es Kofferpacken: Wir fahren in die Nachbarprovinz Gipuzkoa. Unser Ziel ist die Kleinstadt Usurbil vor den Toren Provinzhauptstadt Donostia (San Sebastián). Auf dem Weg dorthin machen wir Halt in Elgeta (Elgueta). Dort gelang es den baskischen Verteidigern im Oktober 1936, den Vormarsch der faschistischen Putschisten zu stoppen. Dabei halfen ihnen eine unerwartete Waffenlieferung und die baskische Geographie. Die Bedeutung von Elgeta erfahren wir im Gespräch mit historisch-politisch Aktiven vor Ort.
Den Abend beschließen wir in einer Sagardotegia in oder um Usurbil: Das Abendmahl zwischen Fisch und Fleisch wird üppig ausfallen, denn den Apfelwein muss man sich selbst vom Fass holen. Inmitten von feierfreudigen BaskInnen lernt man die spezielle Zapftechnik durchs Learning by Doing.
Am Folgetag schauen wir uns die ehemaligen Verteidigungsanlagen um Usurbil an. Sie wurden erst vor zwei Jahren freigelegt. Das geschah mittels einer ganz speziellen Eigenschaft der baskischen Gesellschaft, dem Auzolan. Das deutsche „Nachbarschaftshilfe“ umschreibt den Charakter dieser gemeinschaftlichen Arbeit nur unzureichend.
Am Nachmittag schlendern wir durch Donostia zwischen den Spuren des Bürgerkriegs, seines Verlaufs und dem Gedenken an seine Opfer, sowie den lokalen Köstlichkeiten, den Pintxos, die keine Tapas sind.
6.-7. Tag: Grenzgebiet
Und schon wieder heißt es Kofferpacken: Wir machen rüber vom Süden in den Norden des Baskenlandes, das heißt, wir überqueren die spanisch-französische Grenze. Dort gehen wir ca. 8 km (anstelle der kompletten 20 km) der letzten Etappe, auf der die Geheimorganisation Comet Line, alliierte Piloten, politisch und religiös verfolgte Menschen vor den Nazis nach Franco-Spanien schleuste.
Anschließend fahren wir auf der Route, die 1940 die Wehrmacht auf ihrem Weg nach Gibraltar benutzen wollte, nach Iruñea (Pamplona). Unser Hotel liegt in einem Vorort der Hauptstadt von Nafarroa (Navarra).
Am Folgetag führt uns ein befreundeter Bildhauer durch die Kapitale des einzigen Königreiches auf baskischem Boden. Dabei erzählt er uns jene Begebenheiten, die Ernest Hemingway nicht in seinem Roman „Fiesta“ erwähnte. (Das Buch hat das traditionelle Stiertreiben international bekannt gemacht.) Falls möglich besuchen wir das Festungsgefängnis Ezkaba, das vor den Toren der Stadt auf einem Hügel liegt. 1938 fand dort die größte Massenflucht in der europäischen Geschichte statt: 800 Gefangene türmten, aber nur eine Handvoll konnte sich in Sicherheit bringen. Vielleicht gehen wir einen Teil der Fluchtroute ab.
Den letzten Abend beschließen wir mit einem gemeinsamen Abendessen.
8. Tag: Agur Euskal Herria!
Agur Euskal Herria! Auf Wiedersehen Baskenland! Unser Reiseleiter bringt uns zurück nach Bilbo zum Flughafen. Die Autofahrt dauert ca. zwei Stunden.